Sätze, Gedanken, Inspirationen, Aphorismen für eine zukunftsfähige Welt, zusammengetragen von Marc Pendzich.
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Best Things In Life Are Free.
vergessene Weisheit
Ich brauch’ das alles nicht.
Marc Pendzich
Es scheint immer unmöglich, bis es vollbracht ist. You cannot imagine big shifts until they happen.
Nelson Mandela
You’re never too small to make a difference.
Greta Thunburg, schwedische Klimaaktivistin (15), bei der Klimakonferenz in Kattowitz, Dezember 2018. www.youtube.com/watch?v=HzeekxtyFOY (Abrufdatum 16.12.2018)
Feminismus ist… ‚die radikale Vorstellung, dass Frauen Menschen sind‘.
Marie Scheer, 1986, zit. nach Rebecca Solnit (2019): Wenn Männer mir die Welt erklären. Hoffmann und Campe, S. 211.
The climate crisis is a man-made problem and must have a feminist solution.
Mary Robinson (*1944), ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte und erste Staatspräsidentin Irlands, zit. in. Tabary, Zoe (2018): „Climate change a ‚man-made problem with a feminist solution‘ says Robinson“. in: Reuters, 18.6.2018, online unter https://www.reuters.com/article/us-global-climatechange-women-idUSKBN1JE2IN (Abrufdatum 9.9.2022)
Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat.
Rosa Luxemburg (1870-1919) zugeschrieben.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier.
Mahatma Gandhi (1869-1948) zugeschrieben.
Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden. Oder negativ ausgedrückt: Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch sind für die künftige Möglichkeit solchen Lebens.
Hans Jonas (1903-1993), „Ökologischer Imperativ“, in: Das Prinzip Verantwortung, 1979, S. 36.
Wenn du deiner Zeit nicht voraus bist, kommt sie nie.
Berit Ås (*1928), norwegische Professorin, zit. in Breen, Marta (2020): How To Be A Feminist. Die Power skandinavischer Frauen und was wir von ihnen lernen können. Elisabeth Sandmann Verlag, S. 67.
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
Mahatma Gandhi (1869-1948) zugeschrieben. Konkret sagte er:
- „We but mirror the world. All the tendencies present in the outer world are to be found in the world of our body. If we could change ourselves, the tendencies in the world would also change. As a man changes his own nature, so does the attitude of the world change towards him. This is the divine mystery supreme. A wonderful thing it is and the source of our happiness. We need not wait to see what others do.“
(Quelle: https://josephranseth.com/gandhi-didnt-say-be-the-change-you-want-to-see-in-the-world/ (Abrufdatum 27.3.2022)
Katharina Afflerbach fasst diesen Gedanken in ihrem 2019 erschienen Buch Bergsommer. Wie mir das Leben auf der Alp Kraft und Klarheit schenkte. Eine wahre Geschichte. (Eden, 195) kürzer:
Be the story you want to tell.
Das Individuum bestimmt die Gruppe. Änderst du nichts, ändert sich nichts.
Janine Kusatz, 2019; in Zeitungsartikel im Zusammenhang mit ihrer Forderung, dass Verhütung künftig auch Männersache sein soll: „Verstrahlte Spermien“. in: Hamburger Abendblatt, 5.11.2019, S. 14.
Du schützt nur das, was du liebst,
du liebst nur das, was du kennst.
Du kennst nur das, was man dich lehrt.
Gudmunður Páll Ólafsson, zit. in Magnason, Andri Snær (2020): Wasser und Zeit. Eine Geschichte unserer Zukunft. Insel, S. 5.
Um unsere Wurzeln zu finden, sollten wir vielleicht dort suchen, wo Wurzeln gewöhnlich zu finden sind.
Ursula K. Le Guin (1929-2018) in: Am Anfang war der Beutel. Warum uns Fortschritts-Utopien an den Rand des Abgrunds führten und wie Denken in Rundungen die Grundlage für gutes Leben schaffen. thinkoya, 2020, 36.
Ich will sehen, was passiert, wenn ich nicht aufgebe.
Eine Konfirmandin zu der Frage, warum sie bei Fridays For Future mitmacht. Vgl. Kohl, Rüdiger (2020): „Ich will sehen, was passiert, wenn ich nicht aufgebe.“. in: hr2 Zuspruch, 16.3.2020, online unter https://www.kirche-im-hr.de/sendungen/16-ich-will-sehen-was-passiert-wenn-ich-nicht-aufgebe/ (Abrufdatum 27.7.2022)
Solange sich ein Mensch einbildet, etwas nicht tun zu können, solange ist es ihm unmöglich, es zu tun.
Baruch de Spinoza (1632-1677), niederländischer Philosoph.
Das Verhängnis abwenden aber kann nur, wer an die Chance dazu glaubt.
Richard David Precht (*1964), 2018, in: Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft. Goldmann. S. 11.
Wer in Fußstapfen Anderer tritt, hinterlässt selbst keine Spuren.
Anonymus; so von mir gefunden als Schmiererei in einem Zugabteil; vgl. Ferruccio Busoni (1866-1924): „Wer gegebenen Gesetzen folgt, hört auf, ein Schaffender zu sein.“ in: Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst, 1916, S. 31.
Die wahre Vollkommenheit des Menschen liegt nicht in dem, was er hat, sondern in dem, was er ist.
Richard David Precht (*1964), 2018, in: Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft. Goldmann. S. 105.
Sein statt Haben!
Marc Pendzich, vgl. Oscar Wilde (1854-1900): „…der Mensch dachte, die Hauptsache sei zu haben, und nicht wusste, dass es die Hauptsache ist, zu sein“. in: Wilde, Oscar (1891): Der Sozialismus und die Seele des Menschen. Aus dem Zuchthaus zu Reading. Aesthetisches Manifest.
Denn nichts braucht der Mensch so sehr wie andere Menschen.
Ulrich Schnabel (*1962), Physiker, Journalist und Autor, in: Schnabel, Ulrich (2023): Soziale Beziehungen. Weil WIR zusammen stärker sind. E-Book zum gleichnamigen Video-Kurs der Zeit-Akademie, siehe https://zeitakademie.de (Abrufdatum 01.02.2024)
Das Leben ist nur ein Moment
Und wer den Anfang und das Ende kennt
Der weiß es geht nur darum
Sind wir glücklich
2raumwohnung, aus dem Song „Besser geht’s nicht“ vom Album „36grad“, 2007
Wenn Du erkennst, dass es dir an nichts fehlt, gehört dir die ganze Welt.
Laotse, chinesischer Weiser, 6. Jh. v. u. Z.
Ich bin nicht, was ich denke zu sein, und nicht, was du denkst, ich sei. Ich bin, was ich denke, du denkst, ich sei.
Charles Horton Cooley (1864-1929), US-Amerikanischer Soziologe, vgl. Wikipedia „Looking-glass self“ (Abrufdatum 11.06.2022), zit. nach Shetty, Jay (2020): Das Think Like A Monk-Prinzip, Rowohlt Polaris, 29.
Im Leben geht es nicht darum, darauf zu warten, dass der Sturm vorüberzieht, sondern darum, zu lernen, im Regen zu tanzen.
Vivian Greene, US-amerikanische Autorin, 1979.
Sei frech, wild und wunderbar.
Jochen Mariss zugeschrieben, Autor, Fotograf und Designer, vgl. grafik-werkstatt-bielefeld.de (Es ist kein Astrid-Lindgren- oder Pippi-Langstrumpf-Zitat, vgl. https://www.astridlindgren.com/de/faq (Abrufdatum 02.09.2019)
Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
Mário Raúl de Morais Andrade (1893-1945), Schriftsteller, Musikwissenschaftler, vgl. https://www.positiv-magazin.de/?p=83406 (Abrufdatum 8.6.2022)
Meine Lebendigkeit schöpft sich aus dem Wissen um die Endlichkeit des Lebens.
Hermann J. Bayer, Sozialpädagoge, Lebensbegleiter, Trauerredner, 2019, Quelle: https://www.lebenscafe.de/ (Abrufdatum 17.04.2023)
Memento mori: Bedenke, dass du sterben wirst.
Mittelalterliches Mönchslatein: Eine Einsicht – verstanden als heilsamer Schock.
Wer bin ich, wenn ich nicht arbeite?
Theresa Leisgang in: Leisgang, Theresa u. Thelen, Raphael (2021): Zwei am Puls der Erde. Eine Reise zu den Schauplätzen der Klimakrise – und warum es trotz allem Hoffnung gibt. Goldmann, S. 125.
Life is short, break the rules.
Forgive quickly, kiss slowly.
Love truly. Laugh uncontrollably.
And never regret anything
That made you smile.
Mark Twain (1835-1910) zugeschrieben
Wir sind nicht hier, um uns am Leben zu bereichern, sondern wir sind hier, das Leben mit uns zu bereichern.
Ariadne von Schirach (*1978), Autorin und Philosophin.
Macht zu haben und sie nicht zu missbrauchen, ist wohl das Schwerste, was es im Leben gibt.
nach Astrid Lindgren (1907-2002), vgl. Deggerich, Markus (2002): „Wir sehen uns in Nangijala “, in: Der Spiegel, 29.01.2002, online unter: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/
abschiedsbrief-an-astrid-lindgren-wir-sehen-uns-in-nangijala-a-179595.html (Abrufdatum 22.12.2018) sowie Lindgren, Astrid und Schwardt, Sara (2012, dt. 2015): Deine Briefe lege ich unter die Matratze. Ein Briefwechsel 1971-2002, S. 37, vgl. Jens Andersen u. Jette Glargaard (2016): Astrid Lindgren, Louise Hartung: Ich habe auch gelebt. Briefe einer Freundschaft, S. 474.
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
Bertolt Brecht (1898-1956), aus dem Gedicht von 1935 Fragen eines lesenden Arbeiters, siehe https://solid-rlp.de/120-grundsatzprogramm-der-linksjugend-solid-rheinland-pfalz/ (Abrufdatum 16.6.2020)
Feministischer ausgedrückt:
„Wer hat dem Nationalökonomen Adam Smith sein Essen gekocht?“
Georg Diez (*1969), Kolumnist, in „Ökonomie und Feminismus: Die Mutter aller Märkte“. In: Der Spiegel, 20.5.2018, online unter https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/adam-smith-aus-feministischer-perspektive-die-mutter-aller-maerkte-a-1208513.html (Abrufdatum 28.7.2022)
Most people are on the world, not in it.
John Muir (1838-1914) – Mit diesem Satz fasst ‚Lou‘ ihre Lebensphilosophie zusammen, als sie sich an Ben Stone in dem Film Doc Hollywood (1991) wendet. – Quelle: John of the Mountains: The Unpublished Journals of John Muir (erschienen 1938), S. 320, s. a. https://vault.sierraclub.org/john_muir_exhibit/writings/favorite_quotations.aspx (Abrufdatum 13.03.2023)
Der Dalai Lama wurde einmal gefragt, was ihn immer wieder am meisten überrasche. Seine Antwort lautete:
Der Mensch, denn er opfert seine Gesundheit, um Geld zu machen.
Dann opfert er sein Geld, um seine Gesundheit wieder zu erlangen.
Und dann ist er so ängstlich wegen der Zukunft, dass er die Gegenwart nicht genießt.
Das Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart lebt; er lebt, als würde er nie sterben, und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt.
Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama (*1935), zitiert nach https://1000-zitate.de/13410/Der-Mensch-denn-er-opfert-seine.html
Ich bin nur hier und jetzt.
Katharina Afflerbach, 2019 in: Bergsommer. Wie mir das Leben auf der Alp Kraft und Klarheit schenkte. Eine wahre Geschichte. Eden, 165.
Kunst ist das Flüstern der Geschichte, das durch den Lärm der Zeit zu hören ist.
Julian Barnes (*1946) legt diese Worte Dmitri Schostakowitsch in seinem Roman Der Lärm der Zeit (2016) in den Mund.
Wissen unterscheidet einen schweren Fehler von einem unverzeihlichen Verbrechen.
Jonathan Safran Foer (*1977), US-amerikanischer Schriftsteller, in: Wir sind das Klima. Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können. 2019, Kiwi, S. 85.
‚Nach dir die Sintflut‘ bedeutet ‚vor uns die Sintflut‘.
Marc Pendzich
PS: Neben uns ist jetzt schon Sintflut.
Wer verstanden hat und nicht handelt, hat nicht verstanden.
Wang Yangming (1472-1529), Philosoph neokonfuzianistischer Tradition.
Die Zukunft sollte man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944), in: Die Stadt in der Wüste (La citadelle), 1948.
Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.
Konfuzius (ca. von 551 bis 479 v. u. Z.) zugeschrieben.
Entweder wir erkennen, dass es zerstörerisch wäre, weiterzumachen wie bisher… oder wir akzeptieren, dass wir uns selbst ausrotten.
Patricia Espinosa Cantellano, Leiterin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen anlässlich der 2021er Klimakonferenz in Glasgow, zit. nach Paff, Tino (2021): „Ziviler Ungehorsam und friedliche Sabotage“. in: klimareporter.de, 1.12.2021, online unter https://www.klimareporter.de/protest/ziviler-ungehorsam-und-friedliche-sabotage (Abrufdatum 10.12.2021)
The true meaning of life is to plant trees, under whose shade you do not expect to sit.
Nelson Henderson zugeschrieben.
Im Leben gibt es etwas Schlimmeres als keinen Erfolg zu haben: Das ist, nichts unternommen zu haben.
Franklin D. Roosevelt (1882-1945)
[E]s gibt Dinge, die man tun muss, sonst ist man kein Mensch, sondern nur ein Häuflein Dreck.
Astrid Lindgren (1907-2002), 1973, via Jonathan Löwenherz in Die Brüder Löwenherz, S. 158.
Multiplikator:innen tragen besondere Verantwortung. Also beispielsweise Politiker:innen, Journalist:innen, Künstler:innen, Influencer:innen – alle Menschen, deren Worte und Handlungen öffentlich beachtet und die als ‚Role Model‘ beobachtet werden.
Marc Pendzich.
Gewalt hat keine Rasse, keine Klasse, keine Religion oder Nationalität, aber sie hat ein Geschlecht.
Rebecca Solnit, zitiert nach Maren Urner (2018): „Was wir gewinnen, wenn mittelmäßige Männer den Mund halten“. in: Perspective Daily, 5.2.2018, online unter https://perspective-daily.de/article/455/WACDv0QG (Abrufdatum 20.1.2020) [paywall]. – „Für Frauen zwischen fünfzehn und vierundvierzig Jahren ist die Gefahr, durch männliche Gewalt zu sterben oder verstümmelt zu werden, weltweit größer als durch Krebs, Malaria, Krieg oder Verkehrsunfälle zusammengenommen“ (Nicholas D. Kristof in Rebecca Solnit (2019): Wenn Männer mir die Welt erklären. Hoffmann und Campe, S. 46.
Wir wollen diesen simplen Dualismus auflösen: Die künstliche Unterscheidung zwischen Natur und Kultur, zwischen Frau und Mann, zwischen Menschen und der Erde.
Émilie Hache, französische Philosophin, über die Arbeit französischer Ökofeminist:innen, zit. in Annika Joeres (2020): „Das neue Selbstbewusstsein der Ökofeministinnen“. in: Die Zeit, 21.6.2020, online unter https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-06/oekofeminismus-frankreich-hierarchie-aufhebung-frau-mann-klimaschutz (Abrufdatum 29.6.2020).
[D]emokratische Politik [ist] mehr ist als die Summe aller Einzelinteressen. Was jeden von uns als Individuum überfordern würde, das muss und kann Politik erreichen.
Horst Köhler, Alt-Bundespräsident, 2016, Rede zum 25-jährigen Bestehen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Berlin, 8. Dezember 2016, online unter https://www.horstkoehler.de/wp-content/uploads/2016/12/Die-gro%C3%9Fe-Transformation-in-Zeiten-des-Unbehagens-Horst-K%C3%B6hler-2016-3.pdf (Abrufdatum 20.11.2019)
Wir dekorieren auf der Titanic die Liegestühle um.
Richard David Precht (*1964), 2018, in: Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft. Goldmann.
Auf einem Dampfer, der in die falsche Richtung fährt, kann man nicht sehr weit in die richtige Richtung gehen.
Michael Ende (1925-1995), 1994, in: Zettelkasten. Skizzen und Notizen. Weitbrecht. S. 276.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Wissen gelehrt und Unwissen praktiziert wird, ja, in der Tag für Tag gelernt wird, wie man systematisch ignorieren kann, was man weiß.
Harald Welzer, in: Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen. S. Fischer, 2019, S. 24.
Tun, was man sagt, und sagen, was man tut.
Pierre Rabhi (*1938), französischer Schriftsteller, Landwirt und Umweltschützer, in: Glückliche Genügsamkeit, frz. 2010, dt. 2015, S. 3.
Man sieht nur, was man weiß. Eigentlich: Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832); im Gespräch mit Friedrich von Müller, 24. April 1819, vgl. http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Gespr%C3%A4che/%5BZu+den+Gespr%C3%A4chen%5D/1819 (Abrufdatum 17.3.2020)
Wir alle müssen lernen, unser Leben selbst zu erfinden, zu erdenken, zu imaginieren. Diese Fähigkeiten müssen wir beigebracht bekommen; wir brauchen Vorbilder, die uns zeigen, wie. Andernfalls wird unser Leben von anderen Menschen für uns erfunden werden.
Ursula K. Le Guin (1929-2018) in: Am Anfang war der Beutel. Warum uns Fortschritts-Utopien an den Rand des Abgrunds führten und wie Denken in Rundungen die Grundlage für gutes Leben schaffen. thinkoya, 2020, 25.
Wer die Vergangenheit wählt, verspielt die Zukunft.
Marc Pendzich
Hass ist keine Meinung.
Eva Döhla (*1972), Oberbürgermeisterin der Stadt Hof, zit. in SZ (2020): „Stadt Hof sagt Konzert von Xavier Naidoo ab“. in: Süddeutsche Zeitung, 12.8.2020, online unter https://www.sueddeutsche.de/kultur/xavier-naidoo-auftritt-hof-1.4998162 (Abrufdatum 12.8.2020)
Democracy is happening all the time – not just on Election Day but every second and every hour. It is public opinion that runs the free world.
Greta Thunberg (16), auf der Weltklimakonferenz COP25 in Madrid, 11.12.2019, https://youtu.be/11FCyUB81rI?t=287 (Abrufdatum 11.12.2019)
Es ist schwierig jemand dazu zu bringen, etwas zu verstehen wenn sein Gehalt davon abhängig ist, es eben nicht zu verstehen.
Upton Sinclair (1885-1951), „It is difficult to get a man to understand something, when his salary depends upon his not understanding it!“ in: I, Candidate for Governor: And How I Got Licked (1935), ISBN 0-520-08198-6; repr. University of California Press, 1994, p. 109., 1935 – vgl. https://en.wikiquote.org/wiki/Upton_Sinclair (Abrufdatum 3.6.2019)
>> vgl. Redewendung „Wes Brot ich ess‘, des Lied ich sing.“
All that evil needs to triumph is the silence of good men.
Edmund Burke (1729-1797) zugeschrieben, irischer Staatsmann und Philosoph.
Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.
Elie Wiesel (1928-2016), Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger.
More important than what we are searching is what we are avoiding.
The ‚Old Monk‘ im Film Hector And The Search For Happiness, 2014.
Nur das, was ich an mir annehme, kann verwandelt werden. Was ich an mir ablehne, das bleibt an mir hängen.
Anselm Grün (*1945), Benediktpater, in: Vom Glück der kleinen Dinge, 2019, S. 56.
Mut ist ein Anagramm für Glück.
nach
Julia Engelmann, 2014: „One Day“. [Gedicht]. in: Eines Tages, Baby. Goldmann, S. 28 oder per Youtube, beide Versionen haben ihren eigene Charme: www.youtube.com/watch?v=ti_iSp9zYHY (Abrufdatum 17.12.2018) und www.youtube.com/watch?v=DoxqZWvt7g8 (Abrufdatum 17.12.2018)
In diesem Sinne auch:
Mut ist der Preis, den das Leben verlangt, wenn es Frieden mit dir schließen soll.
Amelia Earheart (1898-1937) zugeschrieben, US-amerikanische Flugpionierin und Frauenrechtlerin.
Wir werden befreit von dem, was wir annehmen, aber wir sind Gefangene dessen, was wir ablehnen.
Swami Prajnanpad (1891-1974)
Im weltweiten Maßstab gehört jede:r Bürger:in Deutschlands zu den ‚oberen Zehntausend‘.
Check your privilege.
Marc Pendzich – vgl. „check your Privilege“ z.B. bei Hinsliff, Gaby (2017): „‘Check your privilege’ used to annoy me. Now I get it“, in: theguardian.com, 27.12.2017, online unter https://www.theguardian.com/commentisfree/2017/dec/27/check-your-privilege-racism-sexism-education-income (Abrufdatum 17.4.2022)
Bisher verschanzten Menschen sich hinter der Formel, ihre Handlungen durch die Milliardenzahl der Mensch zu teilen und daraus abzuleiten, dass man doch selbst nur einen minimalen Teil Verantwortung trägt.
Die Zukunftsformel dagegen lautet, seine eigene Lebensweise mal acht, neun. zehn Milliarden zu nehmen und zu sehen, was die Folgen wären.
Christian Schwägerl (*1968), Journalist und Autor, zit. in Hirschhausen, Eckart von (2021): Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben. dtv, S. 59.
[Für] Menschen, die sehr privilegiert sind, fühlt sich Gerechtigkeit an als würde einem was weggenommen.
Gerhard Reese (*1981), Umweltpsychologe, 2020 im Podcast „Warum wir den Klimawandel verstehen, aber trotzdem nicht nachhaltig leben“ von Lenne Kaffka. in: Smarter leben – Der Ideen-Podcast, 6.6.2020, online unter https://www.spiegel.de/psychologie/klimawandel-was-passieren-muss-damit-wir-umweltfreundlicher-leben-a-b2e9f4a3-23ae-4715-9a5c-bf1d424cbffa (Abrufdatum 22.6.2020)
Gewohnheitsrechte sind keine Rechte, sondern lediglich schleichend ausgedehnte und schließlich beanspruchte, meist grenzüberschreitende und in diesem Sinne schlechte Angewohnheiten.
Marc Pendzich
Es geht nicht um Verzicht. Es geht um ein besseres Leben.
Mirko Heinemann (*1966), Journalist, 2021, im Artikel zum Podcast „Pandemie, Klima, Umwelt: Die Grenzen der persönlichen Freiheit“. In: Deutschlandfunk Kultur, online unter https://www.deutschlandfunkkultur.de/pandemie-klima-umwelt-die-grenzen-der-persoenlichen-freiheit-100.html (Abrufdatum 01.02.2024)
Ich setzte den Fuß in die Luft, und sie trug.
Hilde Domin (1909-2006), deutsche Lyrikern, erhielt sich trotz zahlreicher Emigrationserfahrungen stets ihre Zuversicht, – siehe Domin, Hilde (2018): Sämtliche Gedichte. Fischer, S. 49.
Carpe Diem! – Korrekt verstanden als Aufforderung, das Leben zu leben ohne Entfremdung auf der Überholspur des HöherSchnellerWeiter.
nach Horaz (*65 v. u. Z.), vgl. Film Der Club der toten Dichter von Peter Weir, 1989:
„‚Carpe Diem’… Warum hat der Dichter diese Verse geschrieben?‘ – ‚Weil er es eilig hatte!‘ rief ein Schüler. … ‚Nein, nein, nein! Sondern weil wir Nahrung für die Würmer sind, Jungs!‘ schrie Keating. ‚Weil wir Frühjahr, Sommer und Herbst nur in begrenzter Anzahl erleben werden. Es ist kaum zu glauben, aber eines Tages wird jeder einzelne von uns aufhören zu atmen, wird erkalten und sterben.‘ … ‚Haben die meisten von ihnen nicht gewartet, bis es zu spät war, um in ihrem Leben nur ein Quentchen von dem zu verwirklichen, wessen sie fähig waren? Sie jagten dem allmächtigen Götzen Erfolg nach – haben sie dadurch nicht die Träume ihrer Jugend verraten?‘ … ‚Carpe diem‘, flüsterte Keating. ‚… Macht etwas Ungewöhnliches aus eurem Leben!'“ (Kleinbaum, N.H. (1990): Der Club der toten Dichter. Bastei Lübbe, S. 29-30.
Fangen wir an, zu begreifen,
Dass die kleinen Dinge reichen?
Dass sie reichen mit dir.
… woran man erkennt, dass es passt… Wincent Weiss, Song „Wer wenn nicht wir“, 2021
Sei demütig und tu‘ die Dinge mit Liebe – und erwarte keine Dankbarkeit.
Marc Pendzich
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
frei nach Sponti-Spruch, 1970er, basierend auf Bertold Brecht: „Wer den Kampf nicht geteilt hat / Der wird teilen die Niederlage.“ in: „Kolomann Wallisch Kantate“, Bertold Brecht Gedichte 4, Aufbau-Verlag 1993.
Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie.
Friedrich Nietzsche (1844-1900), Philosoph, in Götzen-Dämmerung, Sprüche und Pfeile, S. 12.
Was ich nicht in der Hand habe, lasse ich los.
Marc Pendzich
Man muss sich viel anhören, bevor einem die Ohren abfallen.
Astrid Lindgren (1907-2002), 1948/2008 via Pippi Langstumpf im Gespräch mit einem „prächtige[n] Herr[n] mit blanken Schuhen und einem dicken, goldenen Ring am Finger“ (8), der ihre Villa Kunterbunt zum Spottpreis kaufen und niederreißen möchte, in Pippi in Taka-Tuka-Land, S. 15.
Lassen Sie sich niemals von dem beeinflussen, was Sie glauben möchten, oder von etwas, von dem Sie annehmen, dass es nützliche soziale Auswirkungen hätte, wenn es geglaubt würde. Betrachten Sie lediglich die Fakten.
Betrand Russel (1872-1970) – Face to Face Interview (BBC, 1959). https://www.youtube.com/watch?v=1bZv3pSaLtY (Abrufdatum 11.5.2020), deutsch zitiert nach Bregman, Rutger (2020): Im Grunde gut, S. 282.
Ich fand es schon immer verdächtig, dass die Sonne jeden Morgen im Osten aufgeht.
Fakenius (um 50 v. u. Z.), Römischer Legionär in Asterix und der Greif, 2021, S. 23.
Bleib erschütterbar und widersteh.
Peter Rühmkorf (1929-2008) – Titel eines Gedichts.
Man kann einen Hund nicht zum Jagen tragen.
Cheryl Strayed, in ihrem Buch Der große Trip, Goldmann, 2014, S. 220.
Zuerst ignorieren sie dich,
dann lachen sie über dich,
Dann bekämpfen sie dich
und dann gewinnst du.
Mahatma Gandhi (1869-1948) zugeschrieben.
Wenn wir unser angestrengtes Wollen einmal loslassen, geht uns das Geheimnis der Welt und des Daseins auf.
Anselm Grün, Benediktpater, 2008, Vom Zauber der Muße, Kreuz-Verlag, S. 24.
Wer viel hat, hat auch viel Gepäck.
Sprichwort aus der Mongolei, entnommen der Doku Weit – Die Geschichte von einem Weg um die Welt, 2017, ca. Min. 72, von Gwendolin Weisser und Patrick Allgeier – ein Thema, dass auch Silbermond 2015 aufgriffen mit den Zeilen „[E]ines Tages fällt dir auf / Dass du 99% davon nicht brauchst / Du nimmst all den Ballast / Und schmeißt ihn weg / Denn es reist sich besser / Mit leichtem Gepäck“.
Dazu passend auch:
Wer Ziegen hat, hat Ziegenprobleme.
Chögyal Namkhai Norbu (1938-2018), tibetischer Autor, Historiker und Dzogchen-Meister in der Film-Doku My Reincarnation, 2011. – Gut ins eigene Leben zu übersetzen bspw. als „Wer ein Auto hat, hat Autoprobleme wie z. B. Anschaffungs-, Versicherungs- und Wartungs-kosten – das alles kostet relevant Zeit, Nerven, Energie, Arbeitskraft und Geld. …können Sie auf sämtliche Konsumbereiche übertragen.
Der erste Schritt zum Loslassen ist ein großer Papierkorb.
Irmtraut Tarr, Psychotherapeutin, im Interview von Süddeutsche Zeitung, 2021, online unter https://sz-magazin.sueddeutsche.de/wissen/loslassen-psychologie-89757 (Abrufdatum 19.11.2021)
Wenn wir das Leben als ein System von Angewohnheiten betrachten, dann steigern gute Angewohnheiten die Lebensqualität.
Robert Wringham (*1982), in: Ich bin raus. Wege aus der Arbeit, dem Konsum und der Verzweiflung. Heyne, 2016.
Zu arbeiten, etwas zu gestalten, sich selbst zu verwirklichen liegt in der Natur des Menschen.
Von neun bis fünf in einem Büro zu sitzen und dafür Lohn zu bekommen nicht!
Richard David Precht (*1964), 2018, in: Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft. Goldmann. S. 99.
Monotasking.
Marc Pendzich
Je stiller wir sind, umso mehr hören wir.
Je langsamer wir leben, umso mehr Zeit haben wir.
Je mehr Liebe wir verschenken, umso reicher ist unser Herz.
Jochen Mariss, Autor, Fotograf und Designer, vgl. grafik-werkstatt-bielefeld.de
Was der Sinn des Lebens nicht ist, das weiß ich. Geld und anderes Zeug zusammenzukratzen, ein Promileben zu führen, auf den entsprechenden Seiten der Frauenzeitschriften zu posieren und solche eine Angst vor Einsamkeit und Stille zu haben, dass man nie in Ruhe und Frieden über die Frage nachdenken kann: Was mache ich mit meiner kurzen Zeit auf Erden?
Astrid Lindgren (1907-2002), 1983, zit. nach Andersen, Jens (2014): Astrid Lindgren – ihr Leben, S. 5.
Wenn heute in Deutschland pro Jahr 400 Milliarden Euro schlichtweg vererbt werden, ist der Begriff ‚Leistungsgesellschaft‘ kaum mehr als ein Euphemismus.
Richard David Precht (*1964), 2018, in: Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft. Goldmann. S. 115.
Alles was zählt, das kann man nicht zählen.
Namika, Song „Alles was zählt“, 2018.
„Was du nicht verhindern kannst, musst du umarmen.“
Micky Beisenherz (*1977), 2023 in: „Und jetzt, Deutschland?“, siehe https://www.sueddeutsche.de/medien/wetten-dass-zdf-tv-kritik-micky-beisenherz-1.6309324 (Abrufdatum 22.01.2024)
Die größte Befreiung wartet dort auf Dich, wo die Angst wohnt.
Marc Pendzich
TAALOA – There are always lots of alternatives!
in Anlehnung an die angeblich Alternativlose Politik der Regierung Merkel und an TINA – „There ist no Alternative“. Schein-Argument von Margret Thatcher, um den Neo-Liberalismus durchzudrücken: Operation gelungen, Patient derzeit dem Koma nahe.
Ich will euch nur sagen, dass es gefährlich ist, zu lange zu schweigen. Die Zunge verwelkt, wenn man sie nicht gebraucht.
Astrid Lindgren (1907-2002) via Pippi Langstrumpf in Pippi geht an Bord, 1946, Ausgabe 2007, S. 129.
Restriction is the mother of invention.
Holger Czukay, zugeschrieben, Musiker der Gruppe Can.
„Erst dann, wenn einem nicht alles möglich sei, müsse man sich etwas Neues einfallen lassen.“ – Quelle: Groebner, Valentin (2020): Ferienmüde, konstanz university press, S. 148.
Das große Übel ist, dass wir uns jetzt anonym und ohne Hemmungen beleidigen können. Man braucht überhaupt keinen Mut zu haben – ein Paradies für Feiglinge.
Anita Lasker-Wallfisch, Überlebende des KZ Bergen Belsen, 2020, über das Internet bzw. Social Media und Hass-Kommentare.
Je weiter wir das Maul aufreißen, desto fundierter müssen wir sein.
Grundsatz der Chefredakteurin von Hinz&Kunzt, dem Straßenmagazin von Hamburg, den ich teile. Zit. nach Gräff, Friederike (2018).“ ‚Wir waren supernaiv‘“. [Interview mit Hinz&Kunzt-Chefredakteurin Birgit Müller]. In: taz, 17.12.2018, S. 23.
Jeder, der glaubt, exponentielles Wachstum kann andauernd weitergehen in einer endlichen Welt, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.
Kenneth E. Boulding (1910-1993), US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler (“Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an economist.”)
Zufußgehen bringt kein „Wachstum“.
Marc Pendzich
PS: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst immer dann, wenn eine Rechnung geschrieben wird. Ob nun eine Dienstleistung zur Beseitigung eines Ölteppichs oder zur Traumatherapie aufgrund von Klimaangst: Das BIP wächst. Je größer die Rechnung, desto ‚besser‘. Deshalb investiert man am liebsten in große, kapitalintensive Projekte – und nicht in kleine, Mitwelt-schonende Projekte. Nicht in die Fahrradmanufaktur – eine Autofabrik muss es sein. Nicht in frische, einfache Lebensmittel – Fertignahrungsmittel sind deutlich kapitalintensiver. Nicht ins Blockheizkraftwerk, sondern ins Atomkraftwerk etc. pp. Und was diese Autofabriken, Fertignahrungsmittel und Atomkraftwerke kaputtmachen bringt: neue Rechnungen. Welcome to Capitalism.
Alle Wahrheit resultiert aus der Beobachtung der Natur.
Sprichwort der (vom Klimawandel besonders früh betroffenen) Nomaden im Himalaya, Region Ladakh („All the truth comes from the observation of nature“); Quelle: Rangel, André und Negrão, Marcos (2010): Der zerbrochene Mond. Doku-Film.
Die Probleme, die es in der Welt gibt, können nicht mit den gleichen Denkweisen gelöst werden, die sie erzeugt haben.
Albert Einstein (1879-1955) zugeschrieben.
Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.
Daniel Goeudevert (*1942), ehemaliger VW-Vorstandsvorsitzender (in den 1990er Jahren).
Wenn wir die Schöpfung (Natur) zerstören, wird die Schöpfung (Natur) uns zerstören.
Papst Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am 21. Mai 2014 – Verfasser der Umweltenzyklika Laudato si! (2015), in der der Papst deutlichst zum Kampf für den Klimaschutz und Klimagerechtigkeit aufruft.
Wir sind nur Gast der Natur und müssen uns dementsprechend verhalten. Der Mensch ist der gefährlichste Schädling, der je die Erde verwüstet hat.
Der Mensch muß sich selbst in seine ökologischen Schranken zurückweisen, damit die Erde sich regenerieren kann.
Friedensreich Hundertwasser (1928-2000), aus: Friedensvertrag mit der Natur, vgl. http://www.hundertwasserfoundation.org/2011/03/22/statuten-oekologie/ (Abrufdatum 15.12.2019)
Die Menschen hatten immer zu wählen zwischen ihrer Unterwerfung unter die Natur oder der Natur unter das Selbst.
Max Horkheimer/Theodor W. Adorno (1944): Dialektik der Aufklärung, S. 32 bzw. S. 38.
Man kann nichts mitnehmen.
Aufforderung zum (gemäßigten) Minimalismus, frei nach H.M.; früher hätte man wahrscheinlich gesagt: „Das letzte Hemd hat keine Taschen“.
Du weißt nicht mehr, wie Blumen duften,
Kennst nur die Arbeit und das Schuften –
… so geh’n sie hin, die schönsten Jahre,
Am Ende liegst Du auf der Bahre
Und hinter dir, da grinst der Tod:
Kaputtgerackert – Vollidiot!
Joachim Ringelnatz (1883-1934), zitiert nach: Anselm Grün, Benediktpater, 2008, Vom Zauber der Muße, Kreuz-Verlag, S. 52.
Wer sich … der Natur überlegen fühlt, wird blind gegenüber der Weisheit der Beschränkung.
Philip Bethge, Spiegel-Journalist im Zusammenhang mit dem sechsten Massenaussterben, in: „Weisheit des Verzichts“. in: Der Spiegel, 19/4.5.2019, S. 102.
Kapitalismus ist letztlich schlicht ein anderes Wort für Effizienzsteigerung durch Vernichtung von Mitwelt, Zukunft und menschlicher Arbeitskraft.
Marc Pendzich
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
vermeintliche Weissagung der Cree – who cares? Der Wahrheitsgehalt eines Gedankens nimmt nicht ab, nur weil die Cree ihn nicht verfasst haben.
Only after the last tree has been cut down
Only after the last river has been poisoned
Only after the last fish has been caught
Then will you find that money cannot be eaten.
Die härteste Währung der Welt ist nicht der Dollar, der Euro oder der Franke. Die härteste Währung ist Zeit.
Marc Pendzich
Draußen, im Freien, kann einem nicht die Decke auf den Kopf fallen.
frei nach Bernd Stelter (*1961), Comedian.
Unser Planet ist eine wunderbare Oase inmitten unbelebter Sterne, in der das Leben herrlich ist: ein wahres Wunder eben.
Pierre Rabhi (*1938), französischer Schriftsteller, Landwirt und Umweltschützer. Autor von Manifest für Mensch und Erde im Interview in der Doku Tomorrow. Die Welt ist voller Lösungen von Melanie Laurent, Melanie und Cyril Dion (2016).
Wenn Du zu wenig Zeit hast, werde aktiv – und streich‘ Fernsehen&Wischen: Dort verdorren sie, die Zeit-Budgets.
Marc Pendzich
Zeit ist die Musik, die uns von dem Planeten geschenkt wird.
– unbekannt –
Ein Held ist einer, der tut, was er kann. Die anderen tun es nicht.
Romain Rolland (1866-1944), französischer Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1915.
Wer gegebenen Gesetzen folgt, hört auf ein Schaffender zu sein.
bezogen auf Kreativität – Ferruccio Busoni in: Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst, 1907 u. 1916.
I’m talking about your insane need for attention from people who don’t seem to give a shit about you. I’ll still be there, just hoping you finally figure out how to stop caring about people that don’t care about you.
Zitat aus dem Film Let It Snow (2019), Min 48, in welchem Dorrie ihrer Freundin Addie ungefiltert mitteilt, was Sache ist.
Unser ganzes Leben… wird tatsächlich von der Antwort auf die eine Frage bestimmt, der sich niemand entziehen kann. Der Frage: „Lebe ich mein eigenes Leben oder lebe ich so, wie andere es von mir erwarten?“
Josef Kirschner (1931-2016), in: Die Egoisten-Bibel. Anleitung fürs Leben. Herbig, 1999, S. 218.
Es gibt kein Grundrecht auf einen eigenen Pkw – es gibt nur eines auf gesellschaftliche Teilhabe, u.a. durch Mobilität.
Marc Pendzich
Wenn der Sinn der Wirtschaft ist, die Menschen mit den Dingen zu versorgen die sie brauchen, dann hat das gesamte globale kapitalistische System auf der ganzen Linie versagt.
Sergio Bambaren (*1960), peruanischer Schriftsteller, in: Lebe deine Träume! Giger. 2016, S. 27.
Alle 23 Sekunden die immergleiche winzige Schraube in das immergleiche Schraubgewinde zu drehen, 1.800 Schrauben pro Tag, sechs Tage hintereinander, 72 Stunden pro Woche: Das ist Folter.
Marc Pendzich – über übliche Arbeitsbedingungen in Smartphonefabriken, vgl. Handbuch Klimakrise, Abschnitt Der globale Impact eines Smartphones.
Nur was hinsichtlich des Ressourcen- und Energieaufwandes global verallgemeinbar ist, kann Teil der Lösung sein.
Ist es vorstellbar, dass 8 Milliarden Menschen Fliegen, E-Auto fahren, jährlich ein neues Smartphone kaufen, Kreuzfahrten?
Nope.
Ohne globale „Klimagerechtigkeit“ werden wir die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts des Menschheitsschutzes nicht in den Griff bekommen, weil der globale Süden ohne „Klimagerechtigkeit“ keine Grund und auch keine Möglichkeit hat mitzuziehen.
Marc Pendzich
Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.
Ingeborg Bachmann (1926-1973), Titel der Dankesrede für die Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden, 1959, in: Werke Band 4, Piper 1978, S. 277.
Wir leben bereits jetzt in einer Dystopie.
Und wenn wir das für uns akzeptieren, kann es künftig nicht nur schlechter, sondern auch besser werden.
Marc Pendzich, vgl. Noam Chomsky, der in seinem Buch Kampf oder Untergang! (2018) obige Feststellung – vgl. weltweite Ausbeutung von Menschen, Tieren, Natur etc. pp. – zumindest als Frage aufwirft.
Eine Fabel, von einem Großvater erzählt: „In jedem Menschen gibt es zwei Wölfe, die ihr Leben lang miteinander kämpfen. Der eine Wolf ist böse, seine Waffen sind Gier und Neid, Hass, Gewalt und Lüge. Der andere Wolf ist der gute, ihn zeichnen Gerechtigkeit aus, Großzügigkeit, Liebe. Die Kinder fragen, welcher Wolf gewinnt? Und der Großvater sagt, der, den du mehr fütterst. So schlicht die Geschichte ist, sie hat einen wahren Kern. Wenn wir den guten Wolf unser Leben lang füttern, bis er dick und wohlgenährt ist, dann wird es ein gutes Leben.“
Carl Achleitner, Trauerredner, erwähnt die bekannte Fabel im Interview mit Marc Baumann (2021): „Je wichtiger Geld war, desto weniger Platz hatten die eigentlich wichtigen Dinge“. in: Süddeutsche Zeitung, 8.2.2021, online unter https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/rezept-gutes-leben-89801?ieditorial=3 (Abrufdatum 9.2.2021); vgl. Sergio Bambaren: „Ich schätze, wir alle haben unsere eigenen Dämonen, die uns verfolgen, wenn wir sie lassen. Unsere geistige Haltung kann unser bester Freund sein oder unser schlimmster Feind. Wenn dann noch Alkohol und Drogen hinzukommen, und Depressionen… , und die Sucht mehr und mehr haben zu wollen… … wenn finanzielle Sorglosigkeit sich in Habgier verwandelt, dann kann unsere Welt auseinanderfallen“. in: Lebe deine Träume! Giger. 2016, S. 40.
In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung auch. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen. Was immer du tun kannst, beginne es. Kühnheit trägt Genius, Macht und Magie. Beginne jetzt.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) zugeschrieben.
Nur wenn wir nicht wachsen wollen, wenn wir unser Leben nicht einsetzen wollen, wenn wir uns treiben lassen auf die Linie des geringsten Widerstands – dann kann uns kein Schicksal entgegenkommen, u. keine Türen öffnen sich.
Helen Wolff (1906-1994) in einem Brief an ihren Bruder, 1930, zit. im Essay von Marion Detjen zu Wolffs 1932 verfassten Roman Hintergrund für Liebe. Weidle, S. 162.
Der allerelendeste Zustand ist: Nichts wollen können.
Ernst Freiherr von Feuchtersleben (1806-1849), österreichischer Arzt und Dichter, in: Zur Diätetik der Seele, 1838.
Pack das Leben bei den Haaren, dann erfüllst Du seinen Sinn.
Wolfgang Borchert (1921-1947), um 1946, vgl. Burgess, Gordon und Hans-Gerd Winter, 1998: ‚Pack das Leben bei den Haaren‘. Wolfgang Borchert in neuer Sicht. Dölling und Galitz.
[W]enn uns unsere Sterblichkeit bewusst ist, dann ist Luft nach oben für die Entwicklung unserer Persönlichkeit.
Carl Achleitner, Trauerredner, im Interview mit Marc Baumann (2021): „Je wichtiger Geld war, desto weniger Platz hatten die eigentlich wichtigen Dinge“. in: Süddeutsche Zeitung, 8.2.2021, online unter https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/rezept-gutes-leben-89801?ieditorial=3 (Abrufdatum 9.2.2021)
Wer schwimmt, der schwimmt. Wer untergeht, geht unter. Aber man soll während des Schwimmens nicht ans Untergehen denken. Das Leben ist unsicher und großartig. Wenn Sie das einmal ganz begriffen haben, werden Sie sich auch nicht mehr fürchten. Nicht mal bei Nacht. … Das Leben ist großartig, sobald man damit einverstanden ist. Alles andere ist falsch. Einwilligen, so wie man sich beim Schwimmen dem Wasser vertrauensvoll in die Arme legt, und wer keine Angst hat, geht auch nicht unter. Nur die Angst ist falsch. Sich böse Gedanken machen ist falsch. Sich dem Leben in die Arme legen ist richtig. So wie man sich früher Gott befohlen hat. Vielleicht ist es überhaupt das Gleiche.
Helen Wolff (1906-1994) in ihrem 1932 verfassten Roman Hintergrund für Liebe. Weidle, S. 62 u. 65.
Speak the truth.
Speak it loud and often, calmy but insistently,
and speak it, as the Quakers say, to power.
Material accumulation is not the purpose of human existence.
All growth is not good.
The environment is a necessity, not a luxury.
There is such a thing as enough.
Donella Meadows (1941-2001), Co-Autorin von Grenzen des Wachstums, Club of Rome, 1972, zitiert nach http://donellameadows.org/speak-the-truth/ (Abrufdatum 16.10.2019)
Demokratie heißt Teilhabe. Wer sich als Bürger:in aus dem demokratischen Prozess herauszieht, überlässt anderen das Feld.
Marc Pendzich
(Basiert auf einem Zitat aus Münkler, Herfried (2018): „Demokratie gibt es nur ganz – oder gar nicht“. in: Die Zeit, Nr. 1, 27.12.2018, S. 10: „Die Krise der Demokratie … resultiert immer aus einer doppelten Bedrohung: dem Vorstoß deren, die alle Macht an sich ziehen wollen, und dem Rückzug jener, denen politisches Engagement auf Dauer eine Last ist, derer sie sich entledigen wollen.“)
Sagt ein Baum nicht mehr darüber – ein Baum im Frühling, der gerade anfängt zu blühen –, wie schnell sich etwas verändern kann als die ganzen abgeholzten Wälder, die heute in unseren Bücherregalen stehen? Oder macht ein Blick in eine sternenklare Nacht nicht alle Fernsehsendungen lächerlich, in denen die ‚weißen‘ Männer ihre Macht demonstrieren wollen?
Rio Reiser (1950-1996), Songpoet, Sänger, Musiker, mit diesen aus dem Jahre 1976 stammenden Worten zitiert in: Möbius, Gert (2017): Halt Dich an deiner Liebe fest: Rio Reiser. atb.
In unserer Wachstumsgesellschaft besteht die Herausforderung darin, Erfüllung im Kleinen zu finden.
Thies Matzen, Weltenbummler – seit 30 Jahren per Boot auf den Meeren der Welt unterwegs, 2018, in: „Wenig haben, viel sein.“ in: GEO Perspektive 2018, 126.
Der Widerstand gegen die Selbstvergessenheit, Abgelenktheit und Infantilisierung des hyperkapitalistischen Konsums und seiner Scheinwelten ist schwer, weil seine Reali-tät so umfassend, seine Kommunikation so effizient ist, dass sie nicht nur den gesamten öffentlichen Raum, sondern auch die private Zeit durchdringt.
Philipp Blom (*1970), Schriftsteller, Historiker und Journalist, in: Kahlweit, Cathrin (2023): „Gegen die Selbstvergessenheit“. in: Süddeutsche Zeitung, 01.11.2023, online unter https://www.sueddeutsche.de/kultur/philipp-blom-aufklaerung-rezension-1.6292292 (Abrufdatum 01.02.2024)
Konsequenz statt Bequemlichkeit.
Marc Pendzich
Wenn ihr das Welt nennt, bin ich gern‘ weltfremd!
Sarah Lesch, Singer-/Songwriterin, in ihrem Lied „Testament“, 2015.
Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.
Frei nach Jiddu Krishnamurti (1895-1986), indischer Philosoph, Anfang der 1950er Jahre – „It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.“ – Gemäß der Krishnamurti Foundation handelt es sich nicht um ein Zitat, sondern um eine Paraphrase des folgenden Gedankengangs aus den frühen 1950er Jahren: „Is society healthy, that an individual should return to it? Has not society itself helped to make the individual unhealthy? Of course, the unhealthy must be made healthy, that goes without saying; but why should the individual adjust himself to an unhealthy society? If he is healthy, he will not be a part of it. Without first questioning the health of society, what is the good of helping misfits to conform to society?“, siehe https://kfoundation.org/it-is-no-measure-of-health-to-be-well-adjusted-to-a-profoundly-sick-society/ (Abrufdatum 01.02.2024)
Uns geht es doch gut ist eine zutiefst unchristliche Einstellung.
Marc Pendzich
(vgl. dazu Umweltenzyklika Laudato si! (2015) von Papst Franziskus, in er deutlichst zum Kampf für den Klimaschutz und zur Klimagerechtigkeit aufruft.)
Die Menschen sind mitschuldig an allem, das sie gleichgültig lässt.
George Steiner (*1929), Philosoph, zitiert nach n. n. (2019): „Erklärung der Rebellion“. in: Wann wenn nicht wir*. Ein extinction rebellion Handbuch. S. Fischer, S. 72.
Angesichts der begonnenen Klima- und Aussterbekatastrophe können wir uns die Reichen nicht mehr leisten.
…frei nach Andrew Sayer, was nicht bedeutet, dass man seine Marx’sche Kritik en détail teilen muss (Buch: Warum wir uns die Reichen nicht leisten können, 2018).
Was wird man sich eines Tages über Angela Merkel erzählen? Wir hatten mal eine promovierte Naturwissenschaftlerin als Kanzlerin, die hat wider besseres Wissen erheblich und massiv dazu beigetragen, den Planeten an die Wand zu fahren?
Marc Pendzich
Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.
Rosa Luxemburg (1871-1919)
Meinungsfreiheit, Demokratie und Rechtssicherheit sind hohe Güter. Wir dürfen sie niemals als selbstverständlich ansehen.
Marc Pendzich
[D]ass ein Mensch, der mit windigen Versicherungsmodellen zuungunsten seiner Kunden Milliardär wird, mehr leistet als eine Altenpflegerin mit niedrigem Lohn, ist eine steile These.
Richard David Precht (*1964), 2018, in: Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft. Goldmann. S. 114.
Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw.
Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.
Bertolt Brecht (1898-1956), 1942, in Me-ti. Buch der Wendungen. Suhrkamp.
Der Zeitgenosse sieht ein historisches Ereignis nie im Ganzen, immer nur in Stücken; er empfängt den Roman in lauter willkürlich abgeteilten Lieferungen.
Egon Fridell (1878-1938), österreichischer Schriftsteller, schrieb eine Kulturgeschichte der Neuzeit, vgl. Der verkleidete Dichter, Verone Verlag, 2016, 44.
Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Cicero (106-43 v. u. Z.), der wissen ließ, es handele sich um einen Ausspruch von Sokrates.
Mein Ziel ist Himmel, Sonne, Sterne, lächeln, träumen, Bäume, Tiere, Früchte, säen, ernten, singen, tanzen, schlafen, bauen, leben ohne Angst. Leben, Lieben.
Rio Reiser (1950-1996), Songpoet, Sänger, Musiker, mit diesen aus dem Jahre 1976 stammenden Worten zitiert in: Möbius, Gert (2017): Halt Dich an deiner Liebe fest: Rio Reiser. atb.
Erwartungen sind Gift.
Marc Pendzich
Aber inmitten unserer orgiastischen Weltvernutzung ist es für uns Herren und Herrinnen der Schöpfung, die beim Autofahren digitale Nachrichten verschicken, ein enormer Kraftakt, das Smartphone zur Seite zu leben und nicht Ausschau nach der nächsten Technodröhnung zu halten. Unsere Mentalität zu verändern, ist eine gewaltige Herausforderung. Um die Welt verantwortungsvoll zu pflegnutzen, anstatt sie zu vernutzen und unsere Lebenszeit zu vergeuden, müssen wir unser In-der-Welt-Sein von Grund auf neu lernen.
Ursula K. Le Guin (1929-2018) in: Am Anfang war der Beutel. Warum uns Fortschritts-Utopien an den Rand des Abgrunds führten und wie Denken in Rundungen die Grundlage für gutes Leben schaffen. thinkoya, 2020, 79-80.
„Geht nicht, gibt’s nicht“ gibt’s nicht.
Marc Pendzich
Wenn wir uns von der Arbeit her definieren, dann vergessen wir etwas Wesentliches unseren Menschseins. Dann wird unser Leben arm. Die Muße bereichert unser Leben.
Anselm Grün (*1945), Benediktpater, 2008, Vom Zauber der Muße, Kreuz-Verlag, S. 36.
Ich möchte leben.
Ich möchte lachen und Lasten heben
und möchte kämpfen und lieben und hassen
und möcht‘ den Himmel mit Händen fassen
und möchte frei sein und atmen und schrei’n.
Ich will nicht sterben. Nein!
Das Leben ist rot,
Das Leben ist mein.
Mein und dein.
Mein.
Selma Merbaum (1924-1942), Ausschnitt aus dem Gedicht „Poem“, 7. Juli 1941, entstanden zwei Tage nach dem Einmarsch der Deutschen in ihrem Wohnort Czernowitz.
Der Feind aller Hoffnung ist die Gier.
Susan Vahabzadeh, Journalistin, Überschrift eines Artikels der Süddeutschen Zeitung über die 2023er Klimakrisen-Science-Fiction-Serie Extrapolations, Quelle: https://www.sueddeutsche.de/medien/klimawandel-extrapolations-meryl-streep-edward-norton-apple-tv-serie-1.5776326 (Abrufdatum 28.03.2023)
Der Überfluss beginnt, wenn Du etwas kaufst, weil andere es besitzen.
Josef Kirschner (1931-2016), in: Die Egoisten-Bibel. Anleitung fürs Leben. Herbig, 1999, S. 47.
Du wirst die Stunden zu Tode hetzen auf Deiner Parforcejagd durch das kurze Leben. Daß es kurz ist, wissen wir beide – aber Du jagst es, und ich möchte es hüten.
Helen Wolff (1906-1994) in ihrem 1932 verfassten Roman Hintergrund für Liebe. Weidle, S. 30.
Alle Anstrengung, die immer noch mehr will und nie genug hat, ist nur ein Haschen nach Wind.
Anselm Grün (*1945), Benediktpater, bezugnehmend auf das Alte Testament Koh[helet] 4,6; 2008, Vom Zauber der Muße, Kreuz-Verlag, S. 60. (vgl. auch Andersen, Jens (2014): Astrid Lindgren – ihr Leben, S. 406).
Gewalt erzeugt Gegengewalt.
… immer wieder übersehendes Grundprinzip des Daseins. (kein Autor)
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Bertold Brecht (1898-1956), aus dem Gedicht: An die Nachgeborenen, siehe https://www.lyrikline.org/de/gedichte/die-nachgeborenen-740 (Abrufdatum 04.06.2023).
Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen „Mensch“ tragen.
Friedensgebet der Vereinten Nationen, 1942, Auszug, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Gebet_der_Vereinten_Nationen (Abrufdatum 12.3.2020)
Ein Kind ist kein Fass, dass gefüllt werden muss, sondern ein Feuer, das entfacht werden will.
François Rabelais (1494/1483-1553), zugeschrieben, französischer Schriftsteller der Renaissance, Humanist, Mönch und praktizierender Arzt.
Eines habe ich jedenfalls gelernt – will man glücklich sein, muss es aus einem selbst kommen und nicht von einem anderen Menschen.
Astrid Lindgren (1907-2002), 1944, Tagebucheintrag, zitiert in Andersen, Jens (2014): Astrid Lindgren – ihr Leben, S. 197.
Was sollen die letzten Worte sein?
Danke! Danke.
May Ayim (1960-1996), Auszug aus Gedicht „Abschied“, in: Nachtgesang [Gedichtband], Orlanda Frauen Verlag, 1997.
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